“Es ist Samstagabend, dreiviertel sieben, ich bin zuhause. Frisch geduscht, völlig fertig und grenzdebil grinsend hab ich ein Bier in der Hand und gleich gibt’s Futter. Hab mich heut Mittag im Eckertal (Harzanfang) von Martn und Rolf getrennt, bin über einen Sattel (Rabenklippe) durch die Wolke nach Bad Harzburg geklettert und hab mich dort in den Zug nach Göttingen gesetzt. Zivilisation war unwirklich: Ich stehe saudreckig zwischen Reisenden, hab Musik in den Ohren und denke: ‘Wenn Ihr wüsstet!’
Mein Ziel hab ich also nicht ganz erreicht: Ich wollte bis heute Abend in Besenhausen bei Göttingen angekommen sein. Dafür hätte ich heute aber noch den Harz samt Brocken komplett queren müssen, zuviel für einen Tag. Aber bin so auch ganz glücklich: 535 km in 3,5 Tagen – zwar mit unerwartet viel Asphalt/Radwegen, aber auch ordentlich Grüner Hölle, Sand und Plattenwegen. Zum Schluss gabs noch ein echtes Schmankerl: Den Grenzwanderweg ab Stapelburg. Davon hätt ich mir mehr gewünscht! Hier konnte sich mein 29er Haibike von seiner besten Seite zeigen: Traktion ohne Ende und maximale Bodenfreiheit für die vielen Wurzeln und Stämme. Auch die ausgewogene Gepäckverteilung (Lenkertasche-, Rahmen- und Satteltasche sowie minimaler Camelbak aufm Rücken) kam hier zum Zuge: Bestes Handling auch in kniffligen Passagen!
Ich plane, die GST-Strecke noch vor dem 20. Jahrestag des Mauerfalls fertig abzufahren, vielleicht teile ich mir das in zwei weitere Etappen im August oder September ein.
An dieser Stelle also ein dickes Danke an Rolf und Martn, mit denen ich knapp 500 km gefahren bin: Die Daumen gedrückt für den Rest des Weges! Allen Fahrern meinen Respekt und ich hoffe, dass möglichst viele bis Eichigt durchfahren.
Prost, Ihr seid wahre Könige! Schöne Grüße!”