F.A.Q.

Warum dieser Name?
Auf der Westseite kündigten über 5.000 Grenzsteine die innerdeutsche Grenze an, nicht selten bevor man den Todesstreifen sehen konnte … Auch gebührt der Respekt vor den Opfern, von Namen wie „Todesstreifen-Tour“ usw. Abstand zu halten. Es ist eine „Trophy“, weil es kein Rennen sein soll; es ist eine „Trophy“, weil es keine Radeltour werden wird …

Warum diese Strecke?
Zusammen mit der Mauer in Berlin und dem Nikolaikirchhof in Leipzig ist die innerdeutsche Grenze (1.378 km Länge) der vielleicht geschichtsträchtigste Flecken Erde in der deutschen Nachkriegszeit. Welche Gedanken löst es in einem aus, wenn man in völliger Freiheit (schließlich hat die GST nur ein Minimum an Abhängigkeiten) über Boden fährt, der noch vor wenigen Jahren vermint war und an dem über 1.000 Menschen starben, weil sie in die Freiheit flüchten wollten? Welches Gefühl hinterlässt eindrucksvolle Natur, wenn man weiß, in welchen politischen Rahmenbedingungen sie sich noch vor wenigen Jahren befand? Fest steht: Diese Tour folgt nicht einfach nur einer Route, dieser Trail fordert nicht nur die Beine heraus. Wir wären aber keine Mountainbiker, wenn wir nicht auch fahrerische Ansprüche an das zu fahrende Terrain stellen würden: Der ehemalige deutsch-deutsche Grenzstreifen ist der längste Grünstreifen Deutschlands. Er bietet reichlich Abwechselung: Startet am Meer, führt an Flüssen entlang und erklimmt Mittelgebirge. Auch ist dieser Grünstreifen das Maximum an Einsamkeit (Prärie, Weite), das sich in Deutschland über längere Distanz ausmachen lässt.

Warum ist die GST  kein Rennen?
Die Grenzsteintrophy ist aus vielen Gründen kein Rennen:
1. Ein Rennen ist ein Rennen ist ein Rennen: Ein Ranking zerstört die Solidarität unter den Fahrern, es befördert den Geldeinsatz und die Versuchung zu manipulieren …
2. Wir wollen selbst mitfahren und nicht zum „Rennorganisator“ mutieren!
3. Wie will man eine 1.300 km Strecke „schummelfrei“ gestalten?
4. Wer braucht im Anschluss einer solchen Herausforderung noch eine Siegerehrung mit Sponsoren-Gezuppel, um sich als Sieger zu fühlen?

Warum gibt es keinerlei Service?
Weil wir das nicht leisten können, wollen und dürfen! Weil wir die Idee mögen, dass eine Tour mehr ist als pedalieren.  „Self-Support-Riding“ ist Grundhaltung, wir erklären sie nicht (ok, wir erklären sie nur einmal und zwar hier), wir praktizieren sie: Bestimme selbst, was du brauchst, um die GST zu meistern; packe es ein oder kaufe es unterwegs!

Warum seit 2009?
20 Jahre nach der Wende sind die Erinnerungen an das geteilte Deutschland bei Vielen verblasst und durch verfestigte Vorurteile verzerrt. Einige Mitfahrer der GST haben die Teilung gar nicht persönlich erlebt. Der 20. Jahrestag des Mauerfalls war ein guter Anlass, die gewonnene Freiheit auch auf dem Bike auszuleben. Zur Erinnerung und Mahnung gibt es keine bessere Route!

Ist die GST wegen Minen gefährlich?
Die Diskussion auf Spiegel online rund um die GST hat auch einen spannenden Aspekt zur Sicherheit der Fahrer aufgeworfen: Muss man bei der GST noch Angst vor Minen haben?
Nein, weil die Areale großflächig geräumt wurden und alle potenziell gefährlichen Flächen eingezäunt und entsprechend beschildert sind!
Ja, weil auch die Minenräumung durch Menschen erfolgt ist und deshalb Fehler nicht auszuschließen sind. Generell sollte man nicht im direkten Bereich des Todesstreifen nachts im Unterholz seinen Schlafsack ausrollen oder große Strecken zurücklegen … (siehe)

Warum gibt es keinen GPS-Track zum Herunterladen?
Der Track wird an die GST-Fahrer (also jene, die sie via Mail bei uns gemeldet haben und beabsichtigen, im Juni gemeinsam zu starten). Das passiert meist Mitte Mai. Folgende Gründe, warum der Track nicht öffentlich ist:
1.) Die Daten werden jedes Jahr überarbeitet … 2016er sind „veraltet“. Zurzeit reduzieren wir den Asphaltanteil und mischen zum Kolonnenweg auch ein paar „West-Wanderwege“.
2.) Den Track möchten wir nicht öffentlich machen, da er zwar weitgehend technisch fahrbar ist, aber keine finale juristische Prüfung (Privatgelände, Naturschutzgebiete usw.) erfahren hat….
3.) Beim Track herrscht das Gegenseitigkeitsprinzip: Jeder, der den Track haben will, muss etwas für den Track tun. GST-Mitfahrer stellen ihre Daten zur Verfügung. Andere, die den Track haben möchten, erledigen eine Aufgabe zur Verbesserung des Tracks und können ihn dann erhalten. Bei Interesse, einfach per Mail melden.

Ist das Biwakieren auf der GST eigentlich erlaubt?
In der Ausgabe 02|2012 des Magazins „ZEO 2“ (ich weiß gar nicht mehr, wie es mir in die Hände kam) findet sich folgender Satz: „Laut Bundeswaldgesetz gibt es ein freies Betretensrecht des Waldes zu jeder Tages- und Nachtzeit.“ Gesagt hat ihn der Waldpädagoge Thomas Faißt. Der ist Hauptdarsteller des Artikels „Nacht im Wald“ von Barbara Schäfer. Weiter heißt es in dem Artikel, der eigentlich eine GST ohne Rad, im Touringmodus mit ein bisschen Seelennahrung und Waldfakten beschreibt: „Das bedeutet, jedermann darf im Wald übernachten, nur kein Lager errichten, keine Zelte aufstellen.“ Unser Fazit: ausgerollte Matte und Schlafssack sollten nie ein Problem sein. Ob ein Tarp bereits ein „Lager“ darstellt, ist sicherlich bereits streitbar …

Darf man bei der GST auch in Hotels, Pensionen usw. übernachten?
Frage per Mail von F.G.: „Eine kurze Frage noch: Übernachtungen in Pensionen (etc.) sind „erlaubt“, solange diese nicht im Voraus gebucht wurden, oder?“ Genau: Du kannst schlafen wo du willst, egal ob Hotel, Bushaltestelle oder Campingplatz. Aber vorbuchen ist nicht kodex-gerecht. Ist auch wenig sinnvoll, denn unterwegs passiert so viel, dass es kaum möglich ist, exakt zu bestimmen, wo man am dritten Abend sein wird.

Hier noch ein alter Beitrag, der auch Interessantes enthält.