Der Mensch und der Hirsch sind grundverschieden, wenn es um die Grenze geht. Da hat es das Hirn der Hirschen echt drauf!
In den Hirnen der Hirsche lebt die Grenze weiter. Das geht zumindestens aus einer DPA-Meldung hervor. Dort ist nachzulesen, dass Forscher im Nationalpark Böhmerwald herausgefunden haben, dass der Eiserne Vorhang in der inneren Landkarte der Hirsche nachwievor existiert. Die Auswertung der Funkhalsband-Daten aus sechs Jahren zeigt, dass die Reviere des Wilds weiterhin durch den Verlauf des ehemaligen Eisernen Vorhangs begrenzt sind: Die Hirsche überschreiten die Grenze bis heute nicht, dabei dürften sie. Ein nunmehr völlig unnötiges Wissen hat beim Hirschen Bestand.
Beim Menschen verhält es sich anders: Was bei den Hirschen von Generation zu Generation unnötigerweise weitergegeben wird, droht bei den Menschen auf der Strecke zu bleiben: Das (Ge-)Denken an die Mauer: Gestern war der 25. Todestag des letzten Maueropfers an der innerdeutschen Grenze und schon ploppt die Frage hoch: „Wann habe ich eigentlich das letzte Mal der Opfer gedacht?“ Man kann es auch weniger vergangenheitsbezogen formulieren: „Wann habe ich das letzte Mal innegehalten und mich gefreut, dass ich frei reisen kann, dass die Welt/Grenzen für mich offen stehen?“ Logisch, das gilt nicht für alle Menschen auf dem Planeten, aber für die etwa 80 Millionen Deutschen ist dies eine Realität, die vor 25 Jahren noch Fantasie war … Da zitiere ich doch glatt einmal die CDU (05.02.14):
„Heute vor 25 Jahren wurde Chris Gueffroy an der Berliner Mauer erschossen, als er gemeinsam mit einem Freund aus der DDR in die Freiheit fliehen wollte. Der 20-jährige Kellner war das letzte Opfer des „Schießbefehls“. Insgesamt kamen mindestens 138 Menschen an der Berliner Mauer oder in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Grenzregime der DDR ums Leben. … Wir erinnern etwa an Olga Segler. Im Alter von 80 Jahren sprang sie 1961 an der Bernauer Straße aus dem zweiten Stock und erlag ihren Verletzungen. Sie war das älteste Opfer an der Mauer, das jüngste war der erst 10 Jahre alte Jörg Hartmann. Im März 1966 wurden er und sein 13-jähriger Freund Lothar Schleusener erschossen. 40 Schüsse gab ein Grenzer auf die Kinder ab, die Jörg Hartmanns Vater im Westen besuchen wollten. … “ Quelle: cdu.de
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