BUND: Immer schön auf der Platte und Wegen bleiben

Die Platte leidet und das Grüne Band gedeiht, so könnte man etwas salopp die Lage entlang der ehemaligen inner Deutschen Grenze zusammenfassen. Letzteres ist super, ersteres jedoch bedauerlich.
Seit der ersten GST mit teils recht „rabiaten Fahrten“ durch Grünzeug wuchs auch unser Verantwortungsgefühl gegenüber den Pflanzen auf der Strecke. Damals stellten wir eine Anfrage an die Gründe-Band-Orga, um uns nach der richtigen Vorgehens-, bzw. Fahrweise zu erkundigen. Die Antwort vor über zehn Jahren war recht simpel: So lange wir auf dem Kolonnenweg führen, sei alles in Ordnung, selbst wenn dieser sehr zugewachsen sei … Alles klar! Entsprechend haben die Scouts gearbeitet, bei der Gelegenheit: Sorry, wegen Brennnesseln!In diesem Frühjahr war es mal wieder an der Zeit, die Frage an den BUND zu richten, um für die Scouts, das Gewissen und die GST Klarheit zu haben. Hier nun Auszüge aus der Antwort und aus dem anschließenden Telefonat mit Angelika Beck, Biologin vom BUND Fachbereich Grünes Band:„Zu Ihrer Frage: In Naturschutzgebieten gilt generell ein Wegegebot. Ich vermute aber, dass wissen Sie und nehmen bei Ihrer Tourenplanung darauf Rücksicht. Ansonsten einige Leitgedanken, die wir in unseren Informationsmedien Wanderern bzw. Radfahrern mitgeben. (…) Das Grüne Band ist ein Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen, die Ruhe und Ungestörtheit brauchen. Bitte nehmen Sie Rücksicht. Bewegen Sie sich leise – gerade in besonders ungestörten Bereichen – und machen Sie einen Bogen um Stellen, an denen mit Brutplätzen zu rechnen ist. Seltene und geschützte Pflanzen nicht zu pflücken, ist selbstverständlich. Bleiben Sie auf dem Kolonnenweg: Verzichten Sie auf eine Erforschung von Dickichten, Uferbereichen und Steilhängen – nicht nur wegen der Tiere und Pflanzen, sondern auch wegen der Minenproblematik. … Den ehemaligen Grenzstreifen zu finden, ist manchmal nicht so einfach, denn die Grenzanlagen wurden größtenteils rückgebaut. Außerdem ist das Grüne Band nicht überall erkennbar, denn Teile davon werden heute als Intensivgrünland, Acker oder Forst genutzt. Der beste „Leitfaden“ am Grünen Band entlang ist der Kolonnenweg, da er im Gegensatz zu den anderen Grenzanlagen in weiten Bereichen bis heute erhalten geblieben ist.“
Verstanden: „Die Platte ist richtig (und) gut!“


Ganz in diesem Sinne gehen wir bei der GST20 vor: Die Scouts ergänzen Filetstücke der Platte und schneiden schlechte (also so richtig wilde und unfahrbare) Passagen heraus … wird geil!

1 Comment

  1. siggi Montag, der 4. Mai 2020 at 22:50

    Unfahrbare Stücke werden eben geschoben oder getragen. Das war eigentlich für mich nie ein Problem der GST.
    Allerdings würde ich dem Naturschutzgedanken noch einen wichtigen Gedanken hinzufügen. Die Nachtruhe ist wichtig für viele Tiere, nicht nur für Fuchs, Hase und Reh.
    Viele Tiere brauchen die Nachtruhe für ihren Schutz und für ihren Energierhaushalt. Z.B kann ein aufgescheuchter Singvogel schlichtweg verhungern wenn man ihn in der kalten Jahreszeit Nachts aufscheucht. Für so einen zusätzlichen Nachtflug reicht sein Energievorrat unter Umständen nicht aus.
    Daher finde ich es wichtig, dass wir nicht in der Nacht fahren. Jedenfalls dann nicht, wenn wir dort fahren wo die Tiere es gewohnt sind Nachts ungestört zu sein.

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