GST 2024: Wo bisher Anfang war, ist jetzt Ziel … wir sehen uns am 17. Juni am Dreiländereck


WODURCH: Vorletzten Freitag traf ich GST-Urgestein Falk in einem Radladen in München und während des Gespräches erhob sich dieses GST-Update wie Phoenix aus der Asche.

WARUM: Die Zeiten ändern sich fortwährend. Spontanes, Ungeordnetes meist schneller, spontaner, Regelungen, Strukturen und Gewohnheiten dafür um so langsamer. Als Gründer und verantwortlicher Organisator stehe ich verständlicher Weise auf der Seite der Stabilität und Kontinuität. Und doch kann ich sagen, dass die GST mir schon seit einiger Zeit nicht mehr entspricht, sowohl als Organisator als auch als mehrfacher Teilnehmer.

Keines der aktuellen Probleme auf diesem Planeten lässt sich im (nationalen) Alleingang lösen. Und auch die Idee der „Chancengleichheit“ wird in jedem Kontext immer kritischer hinterfragt: Schule, Sport und die Möglichkeit Kredite zu erlangen, sind hier nur als Beispiele zu nennen. Und genau diese Schwächen hat die GST gegenwärtig auch: Wir fahren zusammen los, dann ist jede:r ziemlich schnell alleine und „kämpft“ sich irgendwie durch. Chancengleichheit gibt es in keinerlei Kontext, dabei ist es unerheblich, dass wir formal nicht im Wettbewerb stehen, Hetze kommt dennoch auf.

In der heutigen Zeit, in der Einzelkämpfertum, fehlende Chancengleichheit, Wettbewerb und Zeitdruck immer mehr an Bedeutung gewinnen und womit ich mich immer weniger identifizieren kann, ist es für mich an der Zeit, der GST ein neues Credo zu verpassen: Wahlfreiheit, Achtsamkeit für die eigenen Ziele, Kapazitäten und Grenzen, Gemeinschaft und Zusammenhalt sollen zukünftig mehr im Mittelpunkt stehen.

WAS: 2024 wird die GST deshalb eine Kurskorrektur erfahren und ihre Architektur an diese Erkenntnisse angepasst werden: Statt gemeinsam zu starten und sich dann allein oder im „Einzelzeitfahren“ zu zerfasern, startet jede:r an einem selbst gewählten Zeitpunkt auf am Priwall oder auch auf der 2024-Route und wir finden im Verlauf der Route immer weiter zusammen. Das geht so:

WIE:

  1.    Es gilt weiter Selfsupport-Modus: Sei ausgerüstet und (mental/emotional) gerüstet fürs Alleinfahren! Usw. siehe Kodex!
  2.    Gefahren wird (seit vielen Jahren mal wieder) von Nord nach Süd
  3.    Treffpunkt/Ziel ist am Dreiländereck im Süden am 17.06. um 17:06 Uhr
    1.    Dann wird das große Finisher-Foto gemacht
    2.    Anschließend geht es zur großen Abschlussparty mit reichlich „Seemannsgarn“ und erhobenen Gläsern (in der „Alten Schule“, vormals „Zur gemütlichen Kleintierschenke“)
    3.     Logisch, du musst nicht minutengenau vor Ort sein, nur sei nicht zu spät, wenn du aufs Foto willst … GRINS
  4.    Plane deinen Starttermin so, dass du in deinem Tempo „pünktlich“ am Dreiländereck bist! Beachte bitte die Ausführungen/Berichte anderer ehemaliger Teilnehmenden der GST (etwa unter Basics) die Strecke ist nicht „schnell“, Puffer im Zeitplan sind schlauer als ambitionierte Zeitpläne und Hatz …
  5.    Kodex-konforme Fahrgemeinschaften sind erwünscht, deshalb ergänze deinen LoT (3-Klang: Text, Foto, Spenden/Vereinsnachweis) gerne um deinen geplanten Startzeitpunkt (Datum, evtl. gar Uhrzeit), dann können sich andere daran orientieren/hängen.
  6.    Weil nicht jede:r so viel Zeit freischaufeln kann, die eine komplette GST benötigt, kannst du an jedem Punkt der GST24-Strecke einsteigen (teile dies auch gerne im LoT-Schreiben). Merke: Besser eine Woche genussvoll auf der Platte ab Göttingen, als eine Woche Hatz ab Priwall ohne Chance, es rechtzeitig zum Dreiländereck zu schaffen … Aber bitte, jede:r ist selbst für sich verantwortlich: Go your own Speed!

Dieses Setup sorgt für eine exakte Effektumkehr: Je weiter du auf der Strecke bist, desto wahrscheinlicher wird es, dass du auf andere GST-Fahrende triffst und an der Getränkehöhle in Titschendorf dürfte es regelrecht eng werden und der eine oder die andere wird ein (morgendliches) Bier genießen, bevor es nach ein paar Wellen rasant aus dem Thüringer Wald Richtung Dreiländereck geht.

Wir freuen uns ab sofort auf eure Letter-of-Intents, auf euer Feedback/Fragen

9 Comments

  1. Tobias Mittwoch, der 13. Dezember 2023 at 09:50

    Ich finde das ist eine hervorragende Idee und ich freue mich schon riesig.

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  2. Markus Boscher Mittwoch, der 13. Dezember 2023 at 10:08

    Hm, Veränderung ist allgegenwärtig, da war mir die GST als „Fels in der Brandung“ ein schöner Fixpunkt und ich weiß noch nicht so recht ob mir das neue Format gefallen soll.

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  3. Daniel H. Donnerstag, der 14. Dezember 2023 at 00:50

    Grandiose Idee – gefällt mir ausgesprochen gut.
    Geplantes Fahren in Gruppen erwünscht – klasse!
    Passt perfekt in meinen Bikepacking-Plan 2024.
    Ab Mitte März EDT ab Portugal S2N und auf dem Rückweg nach Hause die GST N2S…
    Die Platte ruft :-)
    Samstag 08. Juni Treff zum gemeinsamen Frühstück am Priwall ?

    👋🏼😄

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  4. Jörg Donnerstag, der 14. Dezember 2023 at 08:56

    Ich finde die Idee die hinter der Neuerung steckt super. Das hat mich direkt angesprochen, ich werde dabei sein, wenn ich mir die Zeit freischaufeln kann. Allerdings befürchte ich, dass vom ersten Meter an über so manchen FahrerInnen das Damoklesschwert „17.06. um 17:06 Uhr“ hängt. Auf einer Strecke mit so vielen Unwägbarkeiten kann ein Neuling nicht abschätzen wie lange er braucht. Da kann man noch so viele Youtubevideos geschaut haben, was einen erwartet, erkennt man erst, wenn man unterwegs ist. Das Ziel weniger Zeitdruck, weniger Stress kann sich in diesem Format ins Gegenteil verkehren. Man kann nun argumentieren, dass man sich halt einen Zeitpuffer einplanen soll. Wie soll jemand der die GST zum ersten Mal fährt abschätzen können wie lange er mutmaßlich braucht und was ein angemessener Zeitpuffer ist? Bei der GST kann ein Neuling das nicht. Wenn man sich dann einen Superzeitpuffer einplant, es gut läuft und dann meinetwegen bereits am 15. am Dreiländereck ist, ists auch doof.
    Für mich (ich bin die GST schon 2x gefahren) finde ich die Neuerung super, für ErstfahrerInnen sehe ich aber eher mehr Potenzial für Stress, Druck und Hetze.
    Und zum Thema Wettbewerb: ich habe die GST nie als Wettbewerb empfunden, jeder ist sein Tempo gefahren und gut ist. Wer sich durch das Tempo anderer gehetzt fühlt, muss sich selbst hinterfragen. Bei dem neuen Format besteht halt nun die Gefahr, durch die „Deadline“ gehetzt zu werden.

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  5. Simon Randall Donnerstag, der 14. Dezember 2023 at 18:18

    Wow, die geplante Route klingt großartig! Ich freue mich sehr darauf. Da ich in Österreich lebe, wird die Fahrt nach Hause schonender für meine Beine sein (hoffe ich) 😉

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  6. Volker Franik Donnerstag, der 14. Dezember 2023 at 23:06

    Prinzipiell finde ich die neue Variante auch spannend! Allerdings musste ich mich schon im Vorfeld für einen Urlaubstermin entscheiden und da ich von der neuen Idee noch nichts wusste, habe ich den Urlaubsbeginn auf den 17.6 gelegt.
    Von daher würde am 18.6 starten von eurem Ziielpunkt, Richtung Ostsee. Dann könnte ich mit euch noch auf eure erfolgreiche GST anstoßen! Falls jemand auch in diesem Zeitraum fahren möchte, würde ich mich über eine Fahrgemeinschaft freuen!
    Angedacht sind etwa 10 Tage Fahrzeit.

    LG
    Volker

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  7. Ina Samstag, der 16. Dezember 2023 at 18:19

    Ich finde das neue Format ziemlich attraktiv und hoffe, dass es den Teilnehmern gefällt und in den folgenden Jahren beibehalten wird.
    Ich plane die Diva mal für 2026 in meinen Jahresurlaub ein.

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  8. Rolf Nestrasil Sonntag, der 17. Dezember 2023 at 16:17

    Klasse, mal sehen ob ich das terminlich noch reinpacken kann, war ja erst 2025 wieder geplant.
    Evtl ab dem Brocken oder so

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  9. Der Björn Donnerstag, der 21. Dezember 2023 at 08:10

    „Es ist nichts beständig als die Unbeständigkeit.“
    ― Immanuel Kant

    Ich freue mich über diesen Wandel und bin gleichzeitig skeptisch. Berge plötzlich andersrum zu fahren wird in dem Kontext sehr spannend. Die gemeinsame Ankunft halte ich für eine sehr motovierende Idee. 2025 kann ich dies leider erst testen, nachdem ich mich 2021 versucht habe. Wir sehen uns.

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