„Grenzsteintrophy“ Mountainbike-Grenzerfahrung geht in 2. Runde
Heute vor 40 Jahren legten der damalige BRD-Bundeskanzler Willy Brandt und der damalige DDR-Ministerpräsident Willi Stoph in Erfurt den Auftakt zur Annäherung der beiden deutschen Staaten: Sie trafen sich zum ersten „Gipfeltreffen“. Keiner der beiden und auch keiner der vielen Erfurter Bürger, die nicht ohne persönliches Risiko am Bahnhof Willy Brandt zujubelten, konnten ahnen, dass die Mauer kaum 20 Jahre später fallen würde.
Ein guter Tag, um die ersten Infos zur GST zu verschicken und online zu setzen.
Ein Aufruf geht damit einher: Bitte setz die Meldung auf deine Blogs, twittere sie, packt sie in deine Mailanhänge, poste sie in deinem Lieblingsforum und maile sie an jeden Kumpel/jede Freundin, die vielleicht mitfahren möchte, oder jemanden kennt, der von einem gehört hat, der schon einmal einen getroffen hat, dessen Bruder einen Freund hat, der in einer Kneipen einen traf, dessen Trainingspartner auf einer kalten winterlichen Ausfahrt Interesse an der GST bekundete …
GST 2010
Am 17. Juni 2010, dem Jahrestag des Volksaufstandes in der ehemaligen DDR im Jahr 1953, startet die zweite Auflage der Grenzsteintrophy. Dabei handelt es sich um eine „Selbstversorger-Mountainbike-Fahrt“ über 1.250 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
„Wo einst die Frontlinie des kalten Kriegs verlief, gedeiht heute Deutschlands längster Grünstreifen. Seine Topographie und sein Verlauf versprechen auch 2010 eine abwechslungsreiche Mountainbike-Tour“, erklärt GST-Initiator Gunnar Fehlau und ergänzt: „Für die ultimative Herausforderung muss man gar nicht Alaska durchqueren, wenn Natur und Abenteuer so nahe liegen“. Die Grenzsteintrophy macht laut Fehlau die Idee der sogenannten „Self Support Rides“ (Selbstversorgerfahrten) in Deutschland erlebbar. Diese Fahrten verstehen sich als „Gegenpol zu den überzüchteten Massenveranstaltungen mit ihren Negativerscheinungen wie Umweltzerstörung, Doping und Kommerz“.
Die Grenzsteintrophy ist kein Rennen, aber auch keine Radwanderung, sondern eine gemeinsam startende, jedoch individuelle und durchaus sportliche Extremtour. Immerhin benötigte der erste von 17 gestarteten Fahrern 2009 nur knapp über sieben Tage für die 1.250 Kilometer lange Strecke mit über 17.500 Höhenmetern von Lübeck-Travemünde nach Mittelhammer im Vogtland. 2010 wird übrigens in umgekehrter Richtung gefahren. Praktisch: Die diesjährige Strecke ist überarbeitet und umfährt unfahrbare und schützenswerte Passagen.
Der Kodex der Grenzsteintrophy liest sich wie folgt: Keine Startgebühr, kein Preisgeld, kein Service, keine Zeitnahme und keine Organisation. Die Fahrer müssen sich selbst versorgen. Alle benötigte Ausrüstung und Verpflegung müssen sie auf dem Rad mitführen oder unterwegs kaufen. Jede Art vorterminierter Unterstützung wie Hotelbuchungen schließt der Kodex kategorisch aus. Ziel dieses archaischen Reglements ist die maximale Herausforderung an den Fahrer und „nicht für eine Begleitcrew“!
Eine Kontrolle der Fahrer findet übrigens auch 2010 nicht statt. „Schließlich gibt es keine Rangliste und nichts zu gewinnen – außer dem Gefühl, eine außerordentliche Herausforderung ehrenwert gemeistert zu haben. Wer schummelt, betrügt sich also nur selbst“, so Fehlau. Interessierte und Mountainbiker, die sich dieser Herausforderung stellen möchten, finden Informationen unter www.grenzsteintrophy.de. Als Anmeldung genügt eine „formlose Absichtserklärung“ via E-Mail, „wer am 17. Juni am ehemaligen Dreiländereck im Vogtland steht, ist mit von der Partie“, so Fehlau.
Bekanntestes Vorbild der Grenzsteintrophy ist die „Tour Divide“, die „nonstop“ 4.360 Kilometer über den Höhenkamm der Rocky Mountains von Kanada bis zur US-amerikanisch/mexikanischen Grenze führt.
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