Wer bis März Gelegenheit hat, der sollte diese Ausstellung in Berlin besuchen, zeigt sie doch viel historischen Zusammenhang zu viele Schauplätzen der Grenze, die auf der GST-Route liegen. Ganz feist von der Internetseite zur Ausstellung geklaut:
„Das Ausstellungs- und Buchprojekt von Anne Heinlein und Göran Gnaudschun thematisiert geschleifte Orte an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die zwischen 1952 und 1988 im ostdeutschen Regierungsauftrag dem Erdboden gleichgemacht wurden. Zu diesem Feld gehören Ortschaften, die das freie Schussfeld gestört haben, die schlecht zu bewachen waren oder die zu nah an der Grenze standen. Gnaudschun und Heinlein haben ungefähr einhundert abgeschlossene Siedlungsgebiete ausfindig gemacht: vom Einzelgehöft bis zu ganzen Dörfern. „Wüstungen“ ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte, die auf verschiedenen Ebenen mit dokumentarischem Material arbeitet.
Um zu verstehen, warum die Orte gewüstet wurden, haben Heinlein und Gnaudschun zum einen nach den zeithistorischen Hintergründen in Archiven von Stasi, Grenztruppen, Bundesgrenzschutz und in Museen recherchiert. Zum anderen haben die Künstler Zeitzeugen interviewt und in deren privaten Fotoalben nach Sinnbildern gesucht. Viele dieser Dokumente sind in der Ausstellung zu sehen.
Im gleichzeitig erscheinenden Buch bringt Göran Gnaudschun in seinen Texten das eigene Erleben an den Orten, die Geschichten von ehemaligen Bewohnern und Aktenauszüge zusammen. Anne Heinlein hat großformatige schwarz-weiße Landschaftsfotografien von den Orten gemacht, an denen seit Jahrzehnten nichts Gebautes mehr steht. Wiesen, Wälder, Landschaftsecken und kleine Flächen sind zu sehen, in denen der Betrachter wie auf einer leeren Bühne Häuser, Straßen und Höfe imaginieren kann. Scheinbar ist es Landschaftsfotografie, aber mit dem Wissen hinter dem Bild wird es zum Reflexionsraum über die Bedeutung von Heimat und deren Verlust, aber auch über die Natur, die sich von allem ungerührt ihren Raum wieder erobert.“
Hier ein paar Screenshots vom TV-Beitrag über den ich auf die Ausstellung aufmerksam wurde: