Dritte Auflage von Deutschlands längstem Mountainbike-Abenteuer heute mit Rekord gestartet
Zum dritten Mal startete heute die Grenzsteintrophy (www.grenzsteintrophy.de).
Um genau 8:58 Uhr ist heute auf dem Priwal bei Travemünde die dritte Auflage der Grenzsteintrophy gestartet. Insgesamt 25 Fahrer, darunter auch eine Frau haben sich auf den über 1.250 langen Weg gemacht. Die Grenzsteintrophy (GST abgekürzt) ist Europas erste „Selbstversorgerfahrt“ für Mountainbiker. Sie sieht sich in der Tradition der großen Langdistanzveranstaltungen wie der amerikanischen Tour Divide sieht, führt entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze und wartet mit 18.000 Höhenmetern auf 1.250 km auf. Diese Selbstversorgerfahrten verstehen sich als Gegenpol zu den überzüchteten Massenveranstaltungen mit ihren Negativerscheinungen wie Umweltzerstörung, Doping, Konformismus und Kommerz. Das „Selbstversorger“ Regelwerk ist dabei denkbar einfach und effektiv auf maximales Abenteuer abgestellt:
Alle Ausrüstung, die während der Fahrt benötigt wird, muss auf dem Rad mitgeführt oder unterwegs beschafft werden. Die Strecke darf einzig aus eigener Muskelkraft zurückgelegt werden. Jede Art „vorgeplanter” Arrangements (z. B. Hotels buchen, Werkstatttermine in Radläden vorterminieren usw.) und privater Hilfe von Freunden ist untersagt. Gestartet wurde gemeinsam in Priwall an der Ostsee, per GPS findet jeder Fahrer den Weg. Der verläuft entlang des mit Lochplatten gepflasterten Kolonnenweges, den die DDR-Grenztruppen bis 1990 befuhren.
GST: kein Rennen … ein Abenteuer
Die Grenzsteintrophy ist kein Rennen, vielmehr stehen Solidarität, Abenteuer und Sport im Vordergrund. „Wir nutzen den ehemaligen Todesstreifen um und machen ihn zu einer individuellen Abenteuerkulisse für sportliche Freiheit. Dabei zählen weder Durchschnittsgeschwindigkeit noch Etappensiege. Jeder gibt der Grenzsteintrophy seinen eigenen Rhythmus und fährt Rad, wo früher Militär patroullierte“.
GST mit Rekord
In diesem Jahr sind 25 Fahrer und Fahrerinnen unterwegs. Dazu Fehlau: „Das ist ein Rekord! Langsam scheint sich herumzusprechen, dass die Grenzsteintrophy eines der spannendsten Abenteuer ist, die man ein Europa unter die Räder nehmen kann. Eine längere zusammenhängende Strecke mit Wildnis findet sich in Mitteleuropa kein zweites Mal!“ Das lockte 2011 auch Fahrer aus den USA, England und Österreich an.
Erstmals: GST mit live-Tracking im Internet
Um dieses Erlebnis auch für Beobachter nachvollziehbar zu machen, sind die Fahrer und Fahrerinnen in diesem Jahr mit Sendern der Firma Spot (www.wespot.de) ausgestattet. Neben der praktischen Notruffunktion können so die Position der einzelnen Fahrer am Rechner beobachtet werden. „Wir verlegen die Zuschauer ins Netz. Man kann erstmals per Rechner mitverfolgen, wie sich die einzelnen Teilnehmer schlagen.“
Ein Zeitlimit gibt es dabei nicht. Die ersten Fahrer werden nach sechs bis sieben Tagen am ehemaligen Dreiländereck BRD/DDR/CSSR in Mittelhammer erwartet. Die letzten nach zwei Wochen. Und dabei ist jeder ein Sieger, der sich bis zum dort ausliegenden Goldenen Buch durchschlägt.