Nach der GST 2021 haben wir eine Umfrage unter den Fahrer:innen durchgeführt. Dabei hatten wir zwei vorrangige Ziele. Erstens wollten wir erfahren, wo Potenzial zur Verbesserung der GST liegt, zum anderen sollten die Erkenntnisse und Erlebnisse der 21er Fahrer:innen für Interessierte zugänglich werden.
Und gelernt haben wir selbst schon einmal eine Menge in Sachen Formatierung von Umfragen … da hätten wir uns einige Stunden Nacharbeit sparen können.
Here we go! Die Ergebnisse haben wir (durchaus subjektiv) verdichtet.
Warum hast du es nicht zum Priwall geschafft?
Deswegen bin nicht am Priwall angekommen (DNF):
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Sturz bei Wurzbach
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Hatte nicht die Zeit mein Rad zu personalieren, wollte dennoch starten. Jetzt weiß ich auf was ich für nächstes Mal achten muss.
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Zu hart für mich, hatte keinen Spass auf der Platte
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Ungeeignetes Rad, häufige Pannen
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Frust mit meinem 26″-Rad auf der Platte nicht mithalten zu können
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An Tag 3 Umwerfer und Tretlagerachse gebrochen
Nun sag, wie hast du’s mit dem Kodex?
Mit diesem Rad war ich unterwegs:
- Brother Cycles Big Bro
- Carbonda CFR 696
- Ghost HTX
- Idworx Rohler + Nabendynamo vorn
- MAXX Racemaxx 650B
- Nicolai Argon GTB
- Nordest Sardinha
- NoSaint MaxAri R von 2010
- On-One Lurcher
- Salsa Fargo
- Salsa Fargo Apex 1 (2020) – mit Stahlrahmen
- Salsa Frago-Rahmen, selber aufgebaut
- Salsa Mukluk
- Scott Scale 900rc
- surly ecr
- SURLY Krampus
- ToutTerrain – Outback Explore
- Trek 1120
- Tumbleweed-Prospector
- Velotraum Finder
Mein Rad – Laufradgröße:
- 3* 26“
- 3* 27,5“
- 3* 27,5+
- 12* 29“
- 2*29+
Mein Rad – Reifenbreite:
- 5% 2“
- 30% 2,5“
- 30% 2,6“
- 15% 3“
- 20% sonstiges
Mein Rad – Schaltung:
- 25% 11-fach
- 45% 12-fach – Kette
- 5% 12-fach (Pinion)
- 10% 14-Gang (Rohloff)
- 5% 22-fach
- 10% 3*10
Welche Änderung würde ich nach den GST-Erfahrungen an dem Rad vornehmen:
- keine, war absolut zufrieden mit dem Rad
- Tubeless mit Milch (7 Platten und jeweils 300 Pumpstöße haben bleibende psychische Schäden hinterlassen)
- standhaftere 180 mm Bremsscheiben, meine kamen an ihre Grenzen
- 3,00 Zoll Reifen bzw 4,00 Fatbike
- 27.5“ plus bzw. mindestens 2.6“
- Tria-Aufsatz, um die Hände nach Möglichkeit mehr zu entlasten
- stabilerer Karkasse…für alle Fälle ;)
- Schraubgriffe montieren
- Sattelstütze federn
- anderer Sattel
- custom Rahmentasche
- Gepäck auf das minimalste reduzieren
- mit Satteltaschen statt Gepäckrolle hinten fahren
- optmierter und ergonomischer Lenker für Gepäckbefestigung
- mehr Befestigungsmöglichkeiten am Rad = Surly wie fast alle (ist schon bestellt für 2022) :-)
- Leichtere Übersetzung einbauen
- Lenkerband mit besserer Vibrationsabsorption
- Kein Carbon Rahmen (Sturz empfindlich)
- Carbonstarrgabel
- generell Gewicht runter
Mein Schlafset-Up bestand aus:
- Tarp, Hängematte mit Moskito-Netz, Isomatte und Schlafsack
- Schlafsack, Inlay und Isomatte
- Zelt, Matte, Schlafsack
- Zeltunterlage, Zelt, Therm-a-Rest-Matte, leichter Schlafsack
- Helium Bivy, Thermarest Uberlite, Thermarest Spacecowboy, Gossamer Groundsheet, S2S Mückennetz
- Schlafsack und Isomatte. Zelt hatte ich dabei und genau ein mal in der Nacht vor dem Start benutzt :)
- Isomatte Thermarest, Schlafsack QEEDO, Zelt ANDAKE ultralite
- Tarp, Isomatte, Schlafsack
- Amazonas Hängematte, Tarp, underquilt, seatosummit topquilt
- Ultraleicht-Zelt, Therm-a-rest, leichter Schlafsack, Minikocher
- Yeti Passion 3, Thermarest Ultralite, Tyvex-Unterlage, Tatonka Tarp, aufblasbares Kopfkissen
- Zelt: Big Agnes Copper Spur HV UL1 Bikepack – Unterlage: Big Agnes Footprint passend zum Zelt – Schlafsack: Sea to Summit Spark SpII (long) – Iso-Matte: Sea to Summit UltraLight Isomatte, L
- Biwaksack mit Gestänge (Outdoor Research Alpine Bivy)
- Gatewood Cape-„Zelt“
- Nordisk Lofoten 1 ULW, Exped Synmat Hyperlite M, SeaToSummit Spark SP1
- Cumulus Kunstfasereschlafsack 550g, kurze Self-Inflating Matte 120 cm, Polyground-Folie als Unterlage, gesamt 900 g
Meine fünf Ausrüstungsfavoriten (niemals ohne auf der GST):
- 29×3! Hängematte, Gelassenheit, Respekt bzw. „Demut“ vor der Strecke
- Zeckenzange – Multitool – Sonnencreme – Nabendynamo –
- Schlafsack, Rad
- Zelt, Matte, Schlafsack, Kocher, Ortlieb-Taschen
- Langfingerhandschuhe, Merinoshirt, Zelt, faltbare Waschschüssel, Batterien statt Akkus für GPS-Navi
- Knielange Socken, Camelbak, Garmin eTrex, Sonnenmilch, Mückennetz
- MTB Lenker + Federgabel für den Fall der Fälle (Querkante in der Lochplatte), Navi :P, Ersatzlicht, Schwimmflügel, Arschcreme, Kettenöl
- Handy, Garmin, Sonnencreme, Geld, Zahnbürste
- Taschenmesser, Minitool, Studentenfutter, erste Hilfe set, Rettungsdecke
- 3.0er Reifen, Tubeless, Sitzcreme, PowerBank, Wasser
- Fahrradnavi, Lenker mit verschiedenen Griffpositionen,
- 3 (!) Ersatzschläuche + schlauchlose Reifen 3″ + Flickzeug+Werkzeug, Nabendynamo für Smartphone-Navi, Zelt, >2l Wasser, kleiner Rucksack
- war alles wichtig
- 1) Wärmejacke (z.B.: Patagonia Micro Puff Hoody) 2) Regenjacke (z.B.: GORE Wear C5 GORE-TEX Trail) 3) Zeckenzange 4) Erste-Hilfe Set 5) Sitz-Creme / Vaseline
- Arschcreme :-)
- Ausreichend Flicken, Ersatzbremsbeläge, Mückenschutz, Markus‘ Müsli-Cookies, Gesäßcreme
- Garmin eTrex 20, Mobiltelefon, Sonnenbrille, Foodpouch, USB-Lader
- o.a. Schlafsetup, Garmin etrex30 mit Energizer Lithium Einweg Batterien
Meine fünf wichtigsten „GST-Learnings“ in Sachen Ausrüstung:
- es hat alles gepasst
- Taschen zu und man behält sein Telefon, Tubeless sollte/werde ich nochmal probieren. Trinkflaschen möglichst hoch/außerhalb des Dreckwurfsbereich der Laufräder positionieren. Kuhscheiße an der Trinkflasche ist halt so….
- Zeckenzange griffbereit
- klein, leicht, so wenig wie möglich
- – Gewicht beim Gepäck optimieren, weniger mitnehmen – Handynavigation verbessern (dauernder Wechsel zw. Komoot, Google-Maps) – Schmackhaftere Nahrung mitnehmen/kaufen
- Trotz Platte braucht es ein MTB-Bike, No Gravel Terrain, Sehr bequeme nicht zu harte Schuhe da viele Schiebepassagen, Bremsanlage besser überdimensionieren, Extra Bremsbeläge sind Pflicht, Licht braucht es nicht unbedingt
- Endlich mal das Essen wirklich griffbereit verstauen, kleinerer Rucksack sonst wird er immer irgendwie voll, Möglichkeiten die Hände mehr zu entlasten, manches Equipment (Tubeless Reparatur Kit) besser im Vorfeld testen ;), alles was irgendwie stoßempfindlich ist nicht möglichst nicht in die Rahmentasche packen. Mir hats die Elektrik meiner Lampe und den Ladeport des Navis kaputtgerödelt. Ah und man kann bei nem Sturz auch seine Frische Pizza und sein Klopapier um Busch verlieren…persönlicher Tiefpunkt der GST x)
- Reinigungstücher mitnehmen, Radtaschenbefestigung optimieren
- Weniger, jedes Kilo zählt. Und das habe ich mehr als 5 x gelernt. Schlauchlos hat seine Berechtigung.
- Schrauben kontrollieren, Taschen fest anbringen, Tubeless, 3.0er Reifen, weniger Klamotte
- Bei so vielen steilen Rampen reicht auch weniger Ausrüstung, denn das muss ja alles auch mit hoch. Himmel ist das schnell ( die Rampen runter)
- Gewichtsparen
- Breite und große Reifen, drei Flaschenhalter, Wechselklamotten reduzieren, dafür Platz für Essenseinkäufe fürs Zeltlager. Gepäck noch besser befestigen
- Dinge in Rahmentasche nochmal extra verpacken; Zelt ist besser als Tarp; Beinlinge schützen vor Kälte und mechanischen Einflüssen; Testen testen testen zwischen Kauf und Start
- 1) Ausrüstung doppelt sichern (z. B.: mit Fixplus). Ein folgender Fahrer könnte durch liegen gebliebene Ausrüstung im ungünstigsten Fall stürzen 2) Im Vorfeld Essen nur für den ersten Tag einpacken 3) Üben die Satteltasche stabil zu packen 4) 2x 1liter Trinkflaschen reichen theoretisch aus, wenn alle Auffüllmöglichkeiten genutzt werden 5) kleine Alu-Schaufel mitnehmen
- Leicht, leicht, leicht. Nächstes Mal noch weniger einpacken.
- Kocher braucht man nicht. Lange Ärmel am Trikot können sehr hilfreich sein (gegen Sonne, Mücken, Brennnesseln, ..). So wenig wie möglich. Goretex am Schuh ist überflüssig.
- 4x weniger ist mehr, gute Hose-Sattel-Kombo
- wenig mitnehmen und davon die Hälfte :D
Meine fünf wichtigsten „GST-Learnings“ in Sachen Radfahren/Moving-Time:
- die langen Tage voll ausnutzen
- eigene Geschwindigkeit fahren, Pausen machen, Abends nicht zu lange fahren wegen der Regeneration, Zeit nehmen die Strecke zu entdecken
- Bessere Planung der Nahrungsversorgung (wenn Einkaufsmöglichkeit auf dem Track, dann weniger Essen mitnehmen). Strecke vorher genauer studieren. Track nur verlassen, wenn wirklich nötig.
- Konstanter essen :). Manchmal müssen Pausen einfach sein! Einkaufsmöglichkeiten schlauer planen.
- Tracker mitnehmen, Gewicht optimieren (Gepäck+Rad)
- Platte ist auf Dauer nervtötend. Ich kann netto 10-11 Stunden fahren, alle 1,5-2 h brauch ich ne Pause, mindestens zwei richtige Mahlzeiten , Trinken ist wichtig. Frisch machen (Bach, Brunnen) zwischendurch hilft bei Hitze
- Steile Abfahrten trainieren, Akzeptiere Stundenmittel unter 10 km/h über Tage
- War vorher nicht der Frühaufsteher, jetzt schon
- bessere Planung der Übernachtungs-Stationen + bessere Orientierungskarte auf dem Navi, möglichst als feste Gruppe fahren (reduziert Wegfindungszeit und motiviert*), die ersten Etappen eher langsamer/kürzer, danach steigern. Nicht hetzen, mehr Zeit nehmen, fotografieren, filmen.
- Möglichst viel im Sattel sitzen und wenn schieben, dann auch in Bewegung bleiben. Pausen mache langsam
- Oberstes Ziel sollte sein, es ins Ziel zu schaffen (so war es bei mir). Daraus leiten sich alle folgenden Punkte ab. 1) Auf dem Kolonnenweg immer 100% konzentriert fahren, nicht in Gedanken abschweifen 2) langsam Fahren und mehr Urlaub einplanen als man normalerweise bräuchte (sofern möglich). Dadurch entsteht kein Zeitstress 3) Am Hang eher früher als später absteigen und schieben 4) Eigenes Tempo fahren 5) Planen zu welcher Uhrzeit ich es bis wohin schaffe, ist auf dieser Strecke kaum möglich 6) Fühle ich mich bergab unsicher auch hier mal schieben 7) Sich darauf einstellen, dass ich nur sehr langsam voran komme
- Strategie für nächstes Mal: Etwas weniger schnell und hart, dafür länger fahren
- Schieben ist keine Schande. Bergab auch nicht.
- Pace reduzieren, mehr kurze Pausen, Ziele niedrig stecken, …
- von Dämerung bis Dämmerung lang, langsam, leicht
* Anmerkung: Das ist nicht konvex-konform!
Meine fünf wichtigsten „GST-Learnings“ in Sachen Nachtlager/Erholung:
- hm… da hatte ich keine Probleme … fand eher spannend, an welchen Orten ich überall übernachtet habe: Rennsteig, Point Alpha, Point India, zwischen alten Traktoren irgendwo in MeckPomm bei nem Bauern … das sind für mich auch GST-Erlebnisse
- Fahren bis zum Sonnenuntergang Start bei Sonnenaufgang – Viel Essen und Trinken vorm Schlafen
- Früh um drei von Mücken am Priwall geweckt zu werden, ist nicht wirklich erholsam.
- es gibt immer eine Möglichkeit zu übernachten
- alles gut. Schlafen im Freien auf abgemähter Wiese, fernab von Siedlungen. Keine Probleme
- Zelt braucht keine Sau ;)…und man kann auch vor lauter Brennesselbrennen ne halbe Nacht wach liegen. Die Nacht durchfahren macht absolut keinen Sinn
- Ein, zweimal Zelt in Folge sind okay, Frühstück geht auch im Feld, zwei größere Pausen am Tag müssen sein
- Leichtes Zelt von Vorteil, Kopfkissen, Kaffee am Morgen
- Wenn man früher startet, muss man nicht um 23 Uhr in dunkler Nacht nen Schlafplatz suchen.
- rechtzeitig einkaufen/Wasser fassen und dann fahren wie es gerade passt und biwakieren. Mückenschutz, Wasserfilter.
- Wenn’s trocken ist, ist auch der Waldboden ein weiches Bett, Schnaken hindern am Einschlafen; Ausschlafen kann man nach der GST
- 1) Möglichst noch im Hellen einen Schlafplatz suchen 2) nicht im Dunkeln das Fahrrad durch Gestrüpp schieben (Reifenpanne möglich) 3) Süßigkeiten im Zelt locken Ameisen an 4) Immer mal eine Nacht im Hotel einlegen: kann Moral wieder erhöhen, Duschen, Wäsche waschen, ordentliches Frühstück, Elektronik aufladen 5) Ist es zu hell oder zu laut kann ich nicht richtig schlafen: -> Außenzelt mit nutzen zur Verdunkelung und evtl. Ohropax verwenden 6) Wetterbericht der kommenden Nacht checken – evtl. Hotel oder Schutzhütte ansteuern bei Unwetter oder starkem Regen
- Ameisen kommen DURCH Moskitonetze!
- Die ersten 10 Minuten morgens sind am schlimmsten. Dehnen hilft (vergisst man aber gerne). Drinnen kann man Akkus laden. Draußen kann man bessere Luft atmen.
- Nicht am Wasser schlafen, mehr Erfrischungsstopps einlegen, Zeltauf/-abbau kostet Zeit, Freibäder helfen bei Hitze super, Campingplätze sind auch super
- Mücken können trotz Kopf-Moskitonetz extrem nerven
Meine fünf wichtigsten „GST-Learnings“ zur Geschichte der Grenze:
- Als ehemaliger DDR-Bürger wird halt der krasse Aufwand immer noch sichtbar, über 30 Jahre später! Und was hat es gebracht? Die DDR ist weg, es sind zwischen 1961 und 1989 trotzdem irgendwie über 1,5 Mio Leute aus der DDR rausgekommen, nur halt auf anderen Wegen … 6 Kilometer nach dem Start der erste Hinweis zu einem geschleiften Bauernhof, dem viele ähnliche folgten … das hinterlässt nen Kloß im Hals! Und jetzt haben wir nen grünes Band und die GST! Und man kann mitten in Deutschland sehr einsam/abgelegen unterwegs sein.
- Konnte sehr viel mitnehmen, die Geschichte zum Grünen Band war bei uns in der Schule nur eine kleine Randnotiz
- Die Dimension des Ausbaus; bedrückende Geschichten am Wegesrand
- Hier wurde mir der ganze Wahnsinn so richtig bewusst. Hab beim Fahren oft gedacht: Wenn es das bessere System gewesen wäre, hätten die Grenzer eigentlich anders herum stehen müssen, um uns vor allen zu schützen, die rein wollen. Vieles wusste ich, trotzdem ich in der DDR aufgewachsen bin, nicht.
- Kann mir immer noch nicht vorstellen, wie der Trabant Kübel mit 26 PS diese Steigungen geschafft haben sollte.
- Demut, Trauer und Wut aufgrund all des Unrechts, das dort passiert ist. Und den Wunsch, dass so etwas nicht wieder passiert
- Details aus Gesprächen mit Ansässigen
- Die Grenze ist oft willkürlich geführt, sie war zwar gesichert, aber auch durchlässig, man sieht sie oft gar nicht mehr
- Schön, dass du weg bist! So konnte ich Uli aus Rostock kennen lernen!
- Himmel muss das eine Schufterei gewesen sein die Grenzanlagen zu errichten
- Gespräche mit Anwohnern und Ostdeutschen GSTlern, philosophische Gedanken über Alternativen zur DDR-Grenze. Mahnmale und Freilichtmuseen
- Der Zaun hat sich sukzessive entwickelt, nicht auf einen Schlag. Der Nirosta-Stahl wurde von der BRD über Schweden geliefert. Der Zaun war viel durchlässiger als man denkt (Geschichten von Anwohnern aus den Sperrgebieten)
- 1) Es ist beeindruckend die ehemalige Grenze heute „mal eben so“ abfahren zu können, wo früher im Prinzip niemand hindurfte 2) der Kolonnenweg ist auch 32 Jahre nach der Grenzöffnung in vielen Abschnitten noch vorhanden. Die restlichen Sperranlagen sind kaum noch erhalten 3) es gibt immer mal wieder Grenzmuseen, B-Türme, Reste von Zäunen und Gedenktafeln, die auf den historischen Hintergrund hinweisen – sehr interessant 4) Es wurde ein immenser Aufwand betrieben, um die Staatsgrenze zu sichern 5) Der frühere Todesstreifen ist heute ein einzigartiger Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen – welch Ironie der Sache
- Beeindruckend, erschreckend, greifbar
- Dass auf den braunen Schildern die Daten der Öffnung an exakt dieser Stelle abgedruckt sind. Dass Gorleben so nah dran liegt/lag.
- noch an vielen Ecken sehr präsent, fesselnde Schicksale auf beiden Seiten, technisch erstaunlich wie auch erschreckend, wird durch den BUND streckenweise gut gepflegt, durch die Natur jedoch auch stellenweise ausradiert
- Ich hätte im Leben nicht geglaubt, dass ich hier mal ein Rad-Abenteuer erleben kann
Das wichtigste zum Schluss: Meine fünf wichtigsten „GST-Empfehlungen“ für GST22ler:innen:
- Mentale Vorbereitung durch Lesen/Ansehen von Blogbeiträgen/YouTube-Videos. Stichwort: „Was erwartet mich?“ Plusbereifung schaffen viel Gelassenheit, sind aber auch nicht in jedem Radkeller zu finden. Eine Liste (in Papierform) mit Möglichkeiten für Nachschub/Nachtlager etc. ist total hilfreich. Die POIs im Garmin haben mir nach dem Telefonverlust teilweise gut geholfen. Ich fand die Wanderschuhe anstelle von „richtigen“ Radschuhen sinnvoll, aber das ist ggf. Geschmacksache. Feste Zugbuchungen ab Priwall/Lübeck schaffen unnötigen Zeitdruck (nicht für mich, aber für andere Teilnehmer)
- Zeckenzange, gutes Navi, 10-12 Tage planen, um auch was von der Geschichte mitzunehmen, kleines Verbandszeug mitnehmen ( Stürze können auf der Platte böse enden )
- Planungen bringen nichts, da man nie weiß, wie gut man auf den nächsten Kilometern vorankommt.
- Gutes Rad und Zeit nehmen, dann kann es jede/r schaffen.
- tubeless fahren, Zeitreserve einplanen
- GST kann man nicht mit anderen Veranstaltungen vergleichen, sowohl körperlich, mental als auch vom Material. Sehr speziell. Muss man daher wollen. In jederlei Hinsicht. Sollte auch von fitter Radsportler / Bikepacker nickt unterschätzt werden.
- Unterschätzt die Lochplatte nicht!!!, Unterschätzt die Lochplatte nicht!!!, Unterschätzt die Lochplatte nicht!!!, Unterschätzt die Lochplatte nicht!!!, Unterschätzt die Lochplatte nicht!!!
- auf Pausen achten, Kraft einteilen, nicht gleich aufgeben – jedes hässliche Stück geht vorbei, immer genug Essen + Trinken dabei, Selbstmotivation
- Nehmt wenig mit! Vieles findet sich irgendwie. Nehmt euch Zeit für Eindrücke! Ihr braucht Bargeld!
- 3.0er, Tubeless, kleine Übersetzungen, Tria-Aufsatz überflüssig, keinen Nabendynamo
- Wenig Ausrüstung, sein Rad kennen, gute alternativ Lösungen für die Reparatur haben, zum Vorabend Grillen nach pabsleiten kommen
- Einfach losfahren, nicht versuchen die Etappen nach Streckenlänge zu planen, sondern nach Fahrzeit zu fahren. Große breite Reifen. Kurze Etappen am Anfang (zumindest bei Start in Bayern), mit Reifenpannen rechnen. Gewichtslimit 25 kg incl. Fahrrad. 14 Tage einplanen, auch wenn es dann hinterher in 10 Tagen klappt.
- Macht euch einen realistischen Plan; fahrt die Platte Probe, mehrtägig! Zeitreserve am Ende ist hilfreich, wenn man ankommen will. Fahrradticket vorsorglich von Lübeck nach Hause buchen; die GST ist keine Teamveranstaltung. Schau genau, ob du allein oder mit wem und (vorübergehend und wie lange!) fahren willst.
- 1) Du schafft es nur ins Ziel, wenn du es UNBEDINGT zu 100% und für dich willst. Nur dann bist du in der Lage alle Strapazen im Vorfeld und während der Tour zu überstehen und für alle Schwierigkeiten entsprechende Lösungen zu finden 2) Bereite dich intensiv vor: dies beinhaltet: alle Videos bei Youtube zur GST anschauen und am besten so viele Erfahrungsberichte ehemaliger Teilnehmer wie möglich lesen. Noch besser ist, du nimmst Kontakt zu ehemaligen Teilnehmern auf. Sie werden dir in der Regel gerne weiterhelfen. Mache dich rechtzeitig mit Rad und der Ausrüstung vertraut. Bereite dich körperlich gut vor, so dass du in der Lage bist 1 bis 2 Wochen jeden Tag ca. 10 Stunden Rad fahren zu können 3) Nimm dir viel Zeit und beantrage, wenn möglich, mehr Urlaub als nötig. So entsteht kein Zeitdruck 4) Spare jedes Gramm: Am besten erstellst du dir eine Packliste mit Excel und wiegst jeden Artikel genau ab 5) Fahre auf den Lochplatten zu 100% konzentriert und sei dir immer bewusst, wo die Außenkanten der Platte sind. Fahre immer auf einem Steg, wo du weißt, dass links und rechts noch ein weiterer Steg ist. Und pass auf bei Spurwechseln 6) Stell dich darauf ein, dass du nur sehr langsam voran kommst und dass unvorhersehbare Sachen passieren können. Das genaue Planen von (Zwischen-)Tageszielen ist nur selten möglich. Vermeide zu geringe Trittfrequenzen und steige bei den vielen Rampen eher früher als später ab und schiebe dein Rad. 7) Verwende ein robustes, zuverlässiges und zu dir passendes Rad. Am besten 29×3″, tubeless und ca. 1 Bar Luftdruck auf der Platte. Verwende die kleinste Übersetzung wie möglich. 8) Setz dich nicht unter Druck. Auch wenn du die GST nicht zu Ende fahren solltest, wirst du einmalige Erfahrungen mitnehmen, die du nicht missen möchtest. Außerdem lernst du auch dich selbst etwas besser kennen. 9) Schmiere dich von Anfang an mit Sitzcreme oder Vaseline ein. 10) Sichere deine Ausrüstung doppelt, z.B. die Trinkflaschen oder ähnliches mit Fixplus. Folgende Fahrer könnten im ungünstigsten Fall dadurch stürzen.
- machen!!!
- Mountainbike, Techniktraining, 3 Zoll, gute Luftpumpe, genug Zeit einplanen
- schaut euch das Video von Mathias Müller (GST20) an – sehr unterhaltend, Zitat: „Liegt die Platte quer, fährst du bald nicht mehr“, breite Reifen >2,8″ helfen wirklich, packt nicht so viel Kram ein, schaut euch wirklich mal die Mahnmale und Geschichten abseits des Tracks an
Die GST …
Was die Befragten der GST noch gesagt haben:
- DANKE an die Scouts und an die Macher, da steckt viel Arbeit drin!
- Sehr gute Veranstaltung, bei der neben dem Bikepacking-Gedanken und Plattenkameradschaft auch die Geschichte sehr im Vordergrund steht.
- DANKE für 13 irre tolle Tage! Danke für die Monate davor, in denen ich nochmal richtig viel über Fahrräder gelernt, nette Menschen kennengelernt, fahrstil entdeckt und ein Rad selber aufgebaut habe.
- Danke für die Organisation!
- Danke für diese Erfahrung. Toll das es sowas in Deutschland noch gibt. Man fühlte sich sehr einsam und frei.
- DANKE für das unvergessliche Erlebnis ♥♥♥
- Die GST ist Abenteuer pur. Sie ist vielseitig. Man kann sich beweisen als Sportler, Techniker, Motivator, Abenteurer und Überlebenskünstler. Die GST verändert den Fahrer und dessen Lebenseinstellung.
- Ich werde sie fertig fahren (sind ja nur noch 350 km offen) nochmal ganz eher nicht. War aber ne tolle Erfahrung. Gerade mit etwas Abstand.
- Danke für die Erfahrung! Ich möchte sie nicht missen!
- Hätte es nicht gedacht aber 110 km haben ihre Spuren hinterlassen, Vor allem im Kopf, ein großes Dankeschön an alle Scouts und Beteiligten der GST. Bis bald ;)
- Hut ab und meinen allergrössten Respekt, für die, die in Privall ankommen
- Ich finde es super toll, dass es die GST gibt! Vielen Dank an GST und die Helferscouts. Ich wäre bereit, ein- bis zweimal als Scout zu helfen, auch wenn ich 500km entfernt wohne.
- Danke, du bist einzigartig.
- Mein Fazit zur Tour: Ich bin super glücklich, dass ich es bis ins Ziel geschafft habe. Erfahrung im Bikepacking hatte ich ja bisher keine. Es war super spannend entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu fahren. Außerdem ist es beeindruckend, wie menschenleer das Grüne Band weitestgehend ist und wie hoch der Anteil an Naturschutzgebieten ist. Es war das mir erhoffte Erlebnis aus Sport, Geschichte und Abenteuer und ich bin froh, dass ich mich für die Teilnahme an der GST entschieden habe. Die GST war sehr hart und forderte alles von mir ab, körperlich wie mental. Ich bewegte mich eindeutig öfter außerhalb meiner Komfort-Zone. Aber wenn man es zu 100% unbedingt will, kann man es zum Priwall schaffen und ist mega glücklich, dass sich die Strapazen gelohnt haben. Außerdem konnte ich mich selbst auch ein bisschen besser kennen lernen. Danksagung: Ich möchte mich nochmal bei allen an der Organisation der GST beteiligten Personen bedanken. Von den Inhabern der Kleintierschenke über die Scouts bis zu den Planern des Tracks haben alle dazu beigetragen, dass die GST 2021 ein für mich einmaliges und sicherlich auch prägendes Erlebnis war, welches ich nicht missen möchte. Vielen Dank hierfür!
- Also angekommen bin ich am Priwall, doch habe ich zwischenzeitlich die Deutsche Bahn von Schalkau nach Helmstedt genutzt nachdem mich nach 200km die Hitze ausgenockt hat also doch irgendwie DNF, sonst habe ich mich an den Kodex und den Track gehalten.
- Das Ding ist ne Hausnummer und extrem crazy. Gerade deshalb so genial.
- Wir sehen uns wieder!
2021, bei der dritten GST, hab ich geschworen: ‚Nie wieder diese Shice!‘
Jetzt lese ich das alles und brauch das Ding dringend :-)
Es gibt Rad-Events, es gibt die GST.
Die GST ist ne absolute Hausnummer ‐ man kann sie nicht beschreiben, man muss sie selbst erleben!
Hallo Gunnar,
lässt sich aus den Zahlen ableiten, wie groß der Anteil der Finisher ist, die die „passende“ Bereifung haben bzw. inwiefern die „falsche“ Bereifung ggf. der Anlass/Grund für den Ausstieg aus der GST ist?
Danke
Christoph
Hallo Christoph, also ich hatte 27,5×2,6 und empfand es immernoch holprig. So als Anhaltspunkt. Dünner geht, aber dann muss man sich hoch wie runter sehr konzentrieren nicht in die Löcher zu fahren. Sturzgefahr ist sehr real. Ich werde wohl beim nächsten mal auf 2,85 aufrüsten, was ich für ein gutes Verhältnis aus Gewicht und Komfort halte. Tubeless ist auch sehr empfehlenswert.
Hi Björn,
danke für Deine Rückmeldung. Scheint wirklich ein schmaler Grat zu sein, bin mit 29×3 gut klar gekommen. Gruß Christoph
Ich kam mit 29×2.3 eigentlich auch gut durch :). Ich denke das ist auch immer eine Frage der Präferenz und des Fahrstils