Hallo GST,
es war wieder grandios. Mit mehr Zeit konnte ich dieses Mal entspannt getreu nach Kilis Coach-Tipp ‚auf der Platte surfen‘. Morgens weckten mich immer die Sonne oder die Vögel, jede Nacht habe ich unter freiem Himmel verbracht. Abends war immer ein Gasthaus parat mit leckerem Essen und Bierchen. Nie im Dunkeln gefahren, viel Trail-Magic unterwegs, nette Begegnungen – besonderes erwähnt sei das Gasthaus ‚Rote Warte’ und Trail-Angel + GST Scout Ulrich. Ein paar der mörderischen Hitzetage weniger hätten es auch getan, ein paar Bremsenschwärme weniger natürlich auch. Keine Panne, keine körperlichen Probleme, es lief perfekt.
Wer den coolsten Bikepacking-Track der Welt und das letzte Abenteuer Deutschlands erleben will, dem lege ich die Grenzsteintrophy ans Herz.
Der Track der GST22 ist der längste ever, aber auch der beste ever. Unnötige Härten wie die ‚Fichtenschonung‘, die ‚Grüne Hölle von Melpers‘ und auch der ‚Steinbruch‘ sind raus, dafür wurden herrliche Trails durch die Heidelandschaften integriert. Langweilig wird es nie, und einfach ist der Track ganz sicher nicht.
Schmetterlinge, Rehe, Rollercoaster, die GST macht süchtig. Ich weiß nicht, ob ich ohne sie leben kann 😊.
Mein Tipp für ein entspanntes Finish: Leichtes Fahrrad, Bereifung feinprofiliert, tubeless mit maximal möglicher Reifenbreite, geringer Reifendruck für leichtes Rollen offroad und guten Komfort. Dazu ein möglichst leichtes SetUp (s.u.).
Meine GST22 in Zahlen:
Tag 1: Kleintierschenke -> Judenbach: 141km / 3397hm
Tag 2: Judenbach -> Bayernturm: 153km / 2756hm (Hitzetag)
Tag 3: Bayernturm -> Simmershausen: 109km / 2135hm (Hitzetag mit Pause)
Tag 4: Simmershausen -> Ifta: 143km / 3732hm (Regentag)
Tag5: Ifta -> Duderstadt (Rote Warte): 125km / 3014 hm
Tag6: Duderstadt -> Brocken -> Hornburg: 135km / 2517hm
Tag7: Hornburg -> Salzwedel: 212 km / 1080 hm
Tag 8: Salzwedel -> Zarrentin am Schaalsee: 214km / 861hm (Hitzetag)
Tag 9: Zarrentin -> Priwall: 102km / 775hm
= 8 Tage, 9 Stunden, 1334 km / 20267 hm / 94:51 h Fahrzeit
Auf mehrfache Nachfrage mein 2,5 kg SetUp (plus Wasser und Proviant):
• Carbon MTB 26‘‘ rigid/starr, 9kg fahrfertig; Kernleder-Sattel Gilles Berthoud Galibier; Bereifung Conti RaceKing Protection 2,2 Zoll mit Stans Dichtmilch, 0,9 bar Reifendruck; Flaschenhalter / Pumpe.
• 15l Nylon Dry-Bag (60g) am Lenker mit: Cumulus Dynamic Zip Kunstfaser Schlafsack (530g), Nordisk Ven 2.5 Schlafmatte (280g), Unterlage Folie (50g), Regenjacke dünn (130g), Daunenjacke leicht (285g), Nylon-Slip (30g), T-Shirt (120g), 1 kurzes, 1 längeres Buff (Kälteschutz + Handtuch), Baggy-Shorts (160g), Kopf-Moskitonetz
• Food-Bag: 5l Pet-Kanister abgeschnitten in Nylon Packsack mit Verschlusskordel (80g)
• Trinkflasche 2l PET-Flasche (50g)
• PET-Flasche vor Sattelrohr mit Klappdeckel, Inhalt:
• Werkzeug: Inbusschlüssel, Ersatzschlauch, Reifenheber, Flickzeug, Kettenschloss, Schaltauge, Ersatzspeichen, Ventilausdreher, Ersatzventile, Kabelbinder, Tubeless-Dichtwürste mit Ahle, Tape, Kettenöl, Bremsbeläge
• Hygiene: 1 Kernseife, Zahnbürste/-pasta, Mini: -Deo, -Sonnenschutz, -SitzCreme, -Mückenschutz
• Sonstiges: Garmin etrex30 mit Energizer Lithium AA (45 h Laufzeit / 120g), Helmlicht Sigma Aura mit 2xAA Energizer Lithium (100g), 4 x AA Ersatzbatterien, 1 Röhrchen mit Koffein-Tabletten (helfen bis zum ersten Bäcker), 1 Röhrchen mit Salz, Handy Ladestecker/Kabel, dünnes DIY Seilschloss
Nichts Anderes als Weltklasse, Daniel! Es gehört schon eine gewaltige Portion eisenharter Disziplin dazu, wenn so ein Hüne wie Du auf einem 26 Zoll Rad ohne Federung fährt. Großartige Leistung. Aber Urlaub ist das nicht :-) Eine beinharte Performance.